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GEHALTSVERHANDLUNG
oder:
Wie gehe ich meinen Gehaltsvorstellungen um?
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Selten
finden sich in einer Stellenanzeige Gehaltsvorstellungen. Wenn
es jedoch so ist, dann haben Sie drei Möglichkeiten, zu
der es aber keine Regel gibt:
-
Sie
ignorieren die Aufforderung und riskieren aussortiert zu
werden
-
Sie
nennen einen Betrag
-
Sie
finden eine Formulierung nach dem Muster "Bei einem persönlichen
Gespräch, in dem ich mehr zur Position und deren
Umfeld kennenlernen möchte, kann ich meine fairen
Gehaltsforderungen klar formulieren.
Stellen
Sie keine überzogenen Gehaltswünsche. Fragen Sie (Ex-)
Kollegen, die in diesen Beruf arbeiten.
Überlegen Sie sich vor dem Vorstellungsgespräch, wieviel
Sie als Gehalt fordern wollen, falls das Gespräch darauf kommt.
Merken Sie sich die Summe als Jahresgehalt und als Monatsgehalt.
Gleiches gilt für Ihr heutiges Gehalt.
Die wichtigsten Aspekte im Verhandlungsgespräch
Fangen Sie niemals von sich aus an, zuerst einen konkreten Betrag
zu benennen. Sobald Sie eine Summe angeben, ist sie die Richtmarke,
an der sich alle weiteren Gespräche orientieren - die Gefahr
des zu Hoch- oder zu Tiefstapelns ist groß.
Statt
die Verhandlung mit dem ,Ich will mehr verdienen' zu beginnen,
sollten Sie lieber andeuten, mehr Verantwortung übernehmen zu
wollen, dann ergibt sich das Thema Geld von selbst.
Machen
Sie Ihrem Vorgesetzten deutlich, dass ein Mehr an Bezahlung
sich für das Haus und vielleicht auch für ihn persönlich (als
Chef einer erfolgreichen Abteilung zum Beispiel) letztlich in
barer Münze auszahlt. · Bringen Sie Ihr stärkstes Argument erst
am Schluss - sozusagen als Joker, dann hat Ihr Gegenüber wahrscheinlich
seine wesentlichen Einwände schon bei der Diskussion um die
etwas schwächeren Argumente vorgebracht.
Zeigen
Sie, dass Sie gern in dem Unternehmen arbeiten und dass Sie
am persönlichen Fortkommen interessiert sind.
Vermeiden
Sie Erpressungsversuche nach dem Motto: "Entweder ich kriege
mehr Geld, oder ich gehe." Diese Taktik kann bös nach hinten
losgehen. Womöglich reagiert Ihr Gegenüber mit der schlichten
Antwort: "Na, wenn das so ist, dann müssen Sie wohl gehen."
So
manch ein Arbeitnehmer hat Angst davor, den Unwillen des Chefs
auf sich zu ziehen, wenn er um eine Gehaltserhöhung bittet.
Den meisten ist ein solches Gespräch zumindest unangenehm. Vielleicht
hilft Ihnen ein Spruch von Henry Ford, um ihr "schlechtes Gewissen"
zu beruhigen: "Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt
- er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne
zahlt."
Darüber hinaus gewinnen Sie mehr Sicherheit, wenn Sie gut vorbereitet
in ein solches Gespräch gehen. Für den Erfolg Ihrer Verhandlung
ist es unabdingbar, dass Sie sich unbedingt ausreichend Zeit
für die gründliche Vorbereitung nehmen.
FÜNF
HAUPTFRAGEN SIND ENTSCHEIDEND:
-
Was verdienen Sie zur Zeit?
Bevor Sie um Ihr neues Gehalt verhandeln, sollten Sie sich
genauer über Ihr Gehalt bzw. Ihren Lohn Gedanken machen. Wie
setzt sich Ihr Verdienst zusammen? Was geht vom Bruttogehalt
ab? Wieviel bräuchten Sie, um gut über die Runden zu kommen.
Verhandeln Sie niemals über das künftige Monats-, sondern
immer nur über das Jahresgehalt, damit gegebenenfalls auch
ein 13. oder 14. Monatsgehalt miteinbezogen ist. Und denken
Sie auch an so genannte Fringe Benefits, eben an all die Leistungen,
die Sie über den Lohn hinausgehend erhalten. Viele Firmen
bezahlen zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld, vermögenswirksame
Leistungen, beteiligen sich an der Lebensversicherungen, geben
einen Zuschuss zur Berufskleidung, übernehmen Fahrtkosten
etc.
-
Was wollen Sie verdienen?
Wer zu hoch pokert, wird leicht in seine Schranken verwiesen
mit dem Hinweis, ob man nicht wisse, was üblicherweise Arbeitnehmer
in Ihrer Position bezahlt werde. Sie sollten vorher eingehend
recherchieren, um bei Einwänden gewappnet zu sein, das heißt,
sich zum Beispiel bei Gewerkschaften erkundigen, im Internet
schlau machen und Magazine (Capital, Managermagazin, Wirtschaftswoche
etc.) studieren.
-
Was haben Sie zu bieten?
Wenn Sie ein höheres Gehalt fordern, müssen Sie immer mit
der mehr oder weniger verblümten Frage rechnen: "Was bieten
Sie uns?" oder "Warum sollten wir gerade Ihnen ein so hohes
Gehalt zahlen?" Es ist für Sie daher unerlässlich, vor der
Gehaltsverhandlung eine Bestandsaufnahme zu machen. Werden
Sie sich vor dem Gespräch klar, was Sie qualifiziert. Am besten
ziehen Sie schriftlich Bilanz.
-
Mit wem verhandeln Sie Ihr Gehalt/Ihren Lohn? Gehaltsverhandlungsgespräche
führt man in der Regel mit dem direkten Vorgesetzten, nicht
mit dem obersten Chef. Ihr Vorgesetzter könnte sich sonst
übergangen fühlen. Versetzen Sie sich in Ihren Vorgesetzten
gedanklich hinein. Wann ist er am besten ansprechbar? Wie
gehen Sie am besten auf ihn zu?
-
Wann ist ein guter Zeitpunkt für das Gespräch?
Die besten Chancen für ein Gespräch sind dann gegeben, wenn
sich die Bedingungen, unter denen Ihr Gehalt/Lohn einmal
festgesetzt
wurde, geändert haben. Dazu sollten Sie sich folgende und
ähnliche Fragen stellen:
- Habe
ich neue Aufgaben dazubekommen?
- Übernehme
ich jetzt mehr Verantwortung als früher?
- Ist
es mir oder meiner Abteilung gelungen, ein schwieriges
Projekt
erfolgreich abzuschließen?
Bedenken Sie auch die Unternehmensrhythmen.
Stehen beispielsweise mittwochs immer bestimmte
Sitzungen an, die sich lange
hinziehen
können? Dann ist es ungünstig, das Gespräch für diesen Tag
anzusetzen. Übrigens: Ungefähr ein Jahr sollte zwischen zwei
Gehaltsverhandlungen liegen.
Die
wichtigsten Aspekte im Verhandlungsgespräch
Fangen Sie niemals von sich aus an, zuerst einen konkreten Betrag
zu benennen. Sobald Sie eine Summe angeben, ist sie die Richtmarke,
an der sich alle weiteren Gespräche orientieren - die Gefahr
des zu Hoch- oder zu Tiefstapelns ist groß.
Statt die Verhandlung mit dem ,Ich will mehr verdienen' zu beginnen,
sollten Sie lieber andeuten, mehr Verantwortung übernehmen zu
wollen, dann ergibt sich das Thema Geld von selbst.
Machen Sie Ihrem Vorgesetzten deutlich, dass ein Mehr an Bezahlung
sich für das Haus und vielleicht auch für ihn persönlich (als
Chef einer erfolgreichen Abteilung zum Beispiel) letztlich in
barer Münze auszahlt.
Bringen Sie Ihr stärkstes Argument erst am Schluss - sozusagen
als Joker, dann hat Ihr Gegenüber wahrscheinlich seine wesentlichen
Einwände schon bei der Diskussion um die etwas schwächeren Argumente
vorgebracht. Nutzen Sie, dass Sie gern in dem Unternehmen arbeiten
und dass Sie am persönlichen Fortkommen interessiert sind.
Vermeiden Sie Erpressungsversuche nach dem Motto: "Entweder
ich kriege mehr Geld, oder ich gehe." Diese Taktik kann bös
nach hinten losgehen. Womöglich reagiert Ihr Gegenüber mit der
schlichten Antwort: "Na, wenn das so ist, dann müssen Sie wohl
gehen."
Vom
Umgang mit Einwänden
Haben Sie sich vorher intensiv mit Ihrem Gegenüber beschäftigt,
dann fällt es Ihnen leichter, sich auf die möglichen Gegenargumente
einzustellen. Im Gehaltsgespräch geht es oft nicht nur um die
Stärken des Arbeitnehmers, sondern auch um seine Schwächen.
Rechnen Sie mit kritischen Äußerungen. Haben Sie die potenziellen
Reaktionen Ihres Vorgesetzten vorher bereits durchdacht und
im Geiste (noch besser: schriftlich) darauf Antworten gefunden,
können Sie im Gespräch besser reagieren. So manch ein Chef begegnet
dem Wunsch nach einer Gehaltserhöhung mit ganz typischen Einwänden:
-
"Glauben Sie wirklich, dass Ihre Leistungen eine solch hohe
Gehaltsforderung rechtfertigen?" Mit einem solchen Einwand versucht
man, Sie zu verunsichern. Hier kommt es darauf an, sich nicht
"ins Bockshorn jagen zu lassen". Fragen Sie konkret nach: "Ich
wäre interessiert zu erfahren, womit Sie in letzter
Zeit nicht zufrieden waren. Was stimmt nicht mit meinen
Leistungen?"
-
"Da
haben schon ganz
andere Leute
mehr Geld gefordert.
Warum sollten
wir ausgerechnet
Ihnen mehr bezahlen?" Wenn
man Ihnen auf
diese nicht gerade
freundliche Art
begegnet, heißt
es: Ruhig Blut, überhören
Sie die provozierenden
Worte, und argumentieren
Sie sachlich
und selbstbewusst,
nach dem Motto: "Ich
habe eine Gehaltserhöhung
verdient, weil
..."
-
"Eine
Gehaltserhöhung
gefährdet
den Betriebsfrieden." Das
Argument "Gleiches
Geld für
gleiche
Arbeit" ist
dann nicht
mehr stichhaltig,
wenn Mitarbeiter
im Team
verschiedene
Aufgaben
erfüllen. Deren unterschiedliche Qualitäten können
durchaus unterschiedlich bezahlt werden. Das ist
in vielen Firmen
gang
und gäbe. Sogar im öffentlichen Dienst wurde diese
Differenzierung
über verschiedene Erfahrungs- oder Erschwerniszulagen bereits
eingeführt. Es empfiehlt sich allerdings, auf diesen
Punkt hinzuweisen, ohne die eigenen Kollegen herabzusetzen.
-
"Wir
sollten das Gespräch um ein Jahr verschieben,
fragen Sie dann noch einmal nach." Man möchte Sie offensichtlich
hinhalten. Sie könnten argumentieren, dass Sie eigentlich
vorhatten, schon im vergangenen Jahr nach einer
Gehaltserhöhung zu fragen. Da
jedoch noch zwei Abschlüsse von gewinnträchtigen Projekten
ausstanden, haben Sie gewartet, bis Sie auch diese Erfolge
vorweisen konnten.
Deshalb möchten Sie nicht noch ein weiteres Jahr warten. Das
klingt logisch und zeigt, dass man Sie so schnell nicht abspeisen
kann.
Was aber tun,
wenn der Gehaltswunsch
gänzlich verwehrt
wird?
Eine Ablehnung ist
in jedem Fall
kein Grund, ausfallend
zu werden. Ein
Nein
ist zwar enttäuschend und ärgerlich, aber es sollte
Sie nicht dazu veranlassen, die "Contenance" zu verlieren. Fragen
Sie Ihren Chef statt dessen nach seinen Gründen und bitten Sie
ihn um Tipps, was Sie aus seiner Sicht ändern beziehungsweise
verbessern könnten. Versuchen Sie, ein ruhiges Gespräch darüber
zu führen. Und: Eine Ablehnung ist kein Grund, sich für
immer und ewig mit seinem Gehalt zufrieden zu geben. Versuchen
Sie
es nach einem halben bis einem Jahr erneut.
Wollen Sie sich nicht mehr die Mühe machen, eine Gehaltsverhandlung
am alten Arbeitsplatz zu führen und steht Ihr Entschluss fest,
dass Sie gehen? Dann ist das Thema Gehalt spätestens in dem
Moment wieder akut, wenn Sie von Ihrem neuen Arbeitgeber gefragt
werden: "Und was wollen Sie verdienen?" Alle wichtigen Hinweise
dazu finden Sie unter dem Thema Vorstellungsgespräch.
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