Hauptsache
das Wichtigste steht drin – egal wie. Wer diesen Standpunkt vertritt,
der wartet unter Umständen sehr lange auf den Erfolg einer
Bewerbung. Ein bedeutender Faktor ist der Inhalt der Bewerbung,
der ansprechend, glaubwürdig und wahrheitsgemäß dem
Leser vermittelt werden sollte. Bei aller Sorgfalt für
Daten und Fakten darf aber auch die Aufmachung der Bewerbung
keinesfalls vernachlässigt werden. Bevor ein Personalchef
zu lesen beginnt, wird oftmals bereits nur Anhand der Optik
der eingereichten Unterlagen eine Vorauswahl getroffen. Wer
hier bereits durchfällt, kann über noch so gute Qualifikationen
oder Referenzen verfügen – punkten kann er damit
nicht mehr, denn die Bewerbung landet sofort auf dem Stapel „abgelehnt“ und
wird nicht weiter unter die Lupe genommen.
Um diese erste Hürde problemlos zu meistern, ist es ratsam,
das Anschreiben und den Lebenslauf nach den Grundlagen
der DIN 5008 zu erstellen, in der Schreib- und Gestaltungsregeln
für die Textverarbeitung festgelegt sind. In dieser Norm
ist unter anderem geregelt, in welcher Zeile die Adresse zu
beginnen hat, wie sie aufgebaut sein muss, in welcher Reihenfolge
Berufsbezeichnungen und akademische Grade genannt werden und
vieles mehr. Es ist zwar davon auszugehen, dass nicht jeder
Personalchef die umfangreiche Norm auswendig kennt und Abstände
mit dem Lineal nachmisst, aber eines ist sicher: Normgerechte
Schriftstücke wirken harmonisch und stimmig, sie ermöglichen
ein flüssiges Lesen und gewähren einen schnellen Überblick.
Störende und negativ auffallende Faktoren wie zu geringe
Abstände, zu viele Leerzeilen oder Adressblöcke an
falschen Stellen haben durch die DIN 5008 gar keine Chance.
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Angst
vor umfangreichem Zahlenwerk und langen und schwierigen Texten
muss niemand haben – denn obwohl die DIN 5008
in der Tat recht ausführlich ist, reichen einige wenige
Faustregeln, um ein optisch ansprechendes und stilistisch einwandfreies
Schriftstück zu erstellen. Alle in dieser Norm
genannten Millimeterangaben dürfen gerundet werden, sofern das Schriftstück
mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellt wird – was
heutzutage der Regelfall ist.
Bewerbung
nach
DIN 5008 |
Abstand
von linker Blattkante |
Abstand
von rechter Blattkante |
Zeilenabstand
von oberer Blattkante |
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Absender |
24,1 Millimeter |
109,7 Millimeter |
5.
Zeile (16,9
Millimeter) |
Empfänger
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24,1
Millimeter |
109,7 Millimeter |
9.
Zeile |
Datum |
176,5
Millimeter |
8,1
Millimeter |
21.
Zeile |
Betreff |
24,1
Millimeter |
- |
24.
Zeile |
Anrede |
24,1
Millimeter |
- |
27.
Zeile |
Text, Fließtext |
24,1
Millimeter |
8,1
Millimeter |
29.
Zeile |
Aufzählungen/ Einrückungen |
49,5 Millimeter |
8,1
Millimeter |
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Gruß |
24,1
Millimeter |
- |
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Anlagen |
24,1
Millimeter
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- |
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Millimeterangaben werden gerundet
von Textverarbeitungsprogramme (MS-Office, etc.) |
Das
Empfängerfeld hat neun Zeilen. |
Die erste Zeile des Empfängerfeldes
kann als Absenderangabe in verkleinerter Schriftgröße
verwendet werden. |
Die erste tatsächliche Empfängerzeile
ist die vierte im Empfängerfeld. |
Leerzeilen
im Empfängerfeld entfallen
komplett. |
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Tabelle:
Kurzübersicht über die wichtigsten DIN-5008-Normen
für Bewerbungsanschreiben |
Die
genauen Maße
Einer der wichtigsten Punkte ist die Breite der
Seitenränder.
Laut DIN 5008 beträgt der linke Seitenrand 24,1 Millimeter,
der rechte mindestens 8,1 Millimeter. Bei den meisten Textverarbeitungsprogrammen
wurden diese Werte auf jeweils 24,5 oder 25 Millimeter gerundet
und als Standardvorlage symmetrisch angelegt. Der linke Seitenrand
bildet die sogenannte Fluchtlinie, an der bis auf einige wenige
Ausnahmen sämtliche Zeilen beginnen. Lediglich Einrückungen,
die dazu dienen, etwas besonders hervorzuheben oder um Aufzählungen übersichtlich
darzustellen, beginnen 49,5 beziehungsweise 50 Millimeter von
der linken äußeren Blattkante entfernt.
Bei Briefbögen ohne vorgedruckten Briefkopf beginnt die
erste Absenderzeile 16,9 Millimeter oder fünf Zeilen von
der oberen Blattkante entfernt.
Die
Anschrift
Der
Anschriftenblock mit der Empfängeranschrift beginnt
33,9 Millimeter (dies entspricht der neunten Zeile) von der
oberen Blattkante entfernt. Der
Anschriftenblock besteht insgesamt aus neun Zeilen. Die erste
Zeile des Adressblocks kann als Absenderangabe in verkleinerter
Schriftart genutzt werden. Die beiden folgenden Zeilen bilden
den sogenannten Informationsblock und bieten Platz für
Vorausverfügungen oder ähnliches. Da die Angaben
in den ersten drei Zeilen nicht bindend sind, bleiben diese
leer, sofern sie nicht genutzt werden. Die erste tatsächliche
Anschriftenzeile ist die vierte dieses Blocks. Nacheinander
werden in den folgenden Zeilen die Firmenbezeichnung, sofern
vorhanden Berufsbezeichnung, akademischer Grad und Name des
Ansprechpartners, Straße, Postleitzahl und Ort genannt.
Die früher übliche Leerzeile zwischen der Straße
und dem Ort entfällt nach dem neuesten Stand der DIN
5008, der keinerlei Leerzeilen innerhalb des Anschriftenblocks
vorsieht.
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Grafiken:
Anschriftenfelder mit Zeilenangaben |
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Das
Datum
Das Datum steht in der sogenannten Bezugszeichenzeile
und beginnt
in der Regel in der 21. Zeile (84,7 Millimeter von
der oberen Blattkante entfernt) und mit einem Abstand von 176,5
Millimetern zur linken Blattkante. Das Datum kann in verschiedenen
Varianten geschrieben werden: nummerisch mit Mittestrich gegliedert
(2007-12-31), nummerisch mit Punkt gegliedert (31.12.2007)
oder alphanummerisch mit Punkt gegliedert (31. Dezember 2007).
Die
Betreffzeile und der eigentliche Anschreibentext
Die Betreffzeile beginnt in der 24. Zeile.
In ihr wird kurz und präzise auf den Inhalt und den Grund des Schreibens
eingegangen. Die Betreffzeile wird nicht unterstrichen, das
Wort „Betreff“ oder die altertümliche Abkürzung „Betr.“ werden
keinesfalls geschrieben. Nach der Betreffzeile folgen zwei
Leerzeilen. Danach folgt die Anrede, die durch eine Leerzeile
vom Textblock abgesetzt wird. Innerhalb des Textes werden neue
Absätze durch eine Leerzeile gekennzeichnet.
Der
Abschluss
Die Grußformel wird durch eine Leerzeile vom Text abgesetzt
und beginnt ebenfalls linksbündig an der Fluchtlinie.
Danach folgen drei weitere Leerzeilen, die Platz für die
Unterschrift bieten, und anschließend der Name des Unterzeichners.
Eventuell erforderliche Anlagenvermerke stehen ebenfalls linksbündig
mit mindestens einer Leerzeile Abstand zum Unterzeichnernamen.
DIN
5008 in Lebensläufe?
Bei
tabellarischen Lebensläufen sind Adressblöcke,
Bezugszeichenzeile und Betreffzeile sowie eine Grußformel
selbstverständlich nicht erforderlich. Hier ist es wichtig,
die Seitenränder einzuhalten und den Lebenslauf übersichtlich
zu strukturieren. Die Überschriften der einzelnen Abschnitte
können zum Beispiel durch Fettdruck gestalterisch hervorgehoben
werden. Auf die Unterschrift und den Namen des Unterzeichners
sowie ein aktuelles Datum sollte aber dennoch nicht verzichtet
werden.
DIN
5008 für Auslandsbriefe
In Auslandbriefen werden natürlich die Normen eingehalten,
der Länder in den die Briefen gehen sollen. Ob die DIN-Norm
dort auch Gültigkeit hat, ist vorher zu ermitteln. Die DIN
5008 sagt: Bei Auslandsbriefen
werden im Anschriftenfeld die Stadt und das Land in Großbuchstaben
geschrieben.
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Grafik:
Anschriftenfelder mit Zeilenangaben für Auslandsbriefe |
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