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Was ist die generalistische Pflegeausbildung?
Seit Anfang 2020 ersetzt die generalistische Pflegeausbildung
die vorherige Ausbildung in vielen Pflegeberufen.
Im Rahmen des Pflegeberufegesetzes kam es zu einigen
Änderungen. Für alle, die sich für
eine Ausbildung im Bereich Pflege interessieren,
bedeutet dies zum Beispiel, dass sie kein Schulgeld
mehr bezahlen müssen. Stattdessen gibt es jetzt
ein angemessenes Ausbildungsgehalt. Welche weiteren
Neuerungen die generalistische Pflegeausbildung
mit sich bringt, verraten wir hier.
Mit
der Schaffung der generalistischen Pflegeausbildung
wollte die Politik eine zeitgemäße Pflegeausbildung
schaffen, in der neue Standards gesetzt werden.
Das bedeutet etwa, dass Auszubildende den Berufsabschluss
„Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“
erwerben.
Was
bedeutet die generalistische Pflegeausbildung?
Bisher
wurden die Ausbildungen in der Altenpflege, der
Kinderkrankenpflege und der Krankenpflege strikt
voneinander getrennt. Im Jahr 2020 wurden sie nun
zu einer einheitlichen Ausbildung zusammengefasst,
also generalistisch.
Durch
diese Generalisierung der Pflegeausbildung sollen
die angehenden Pflegekräfte auf alle Aufgaben
vorbereitet werden, welche sie im späteren
Berufsalltag erwarten können. Hintergrund ist,
den Zugang zu den verschiedenen Tätigkeitsgeldern
der Pflege zu eröffnen. Angefangen bei der
Akutpflege über den ambulanten Bereich bis
zur Langzeitpflege können die Auszubildenden
ihre Berufstätigkeit nun noch besser an ihre
eigene persönliche Entwicklung sowie an ihre
Lebenssituation anpassen.
Welchen
Hintergrund hat die generalistische Pflegeausbildung?
Der
deutschlandweite Personalmangel
in der Pflege bringt viele Pflegefachkräfte
schon jetzt an die Grenzen ihrer Belastung. Um das
Berufsbild attraktiver zu gestalten und dem Fachkräftemangel
entgegenwirken zu können, wurde die generalistische
Pflegeausbildung geschaffen. Sie soll es ermöglichen,
die Fachkräfte von morgen auf die neuen, umfassenden
Herausforderungen in der Pflege vorzubereiten.
Anstatt
sich nur auf einen Bereich zu spezialisieren und
dann über Umwege in einen anderen Pflegebereich
zu wechseln, kann man jetzt mehrere Teilbereiche
der Pflege in der Ausbildung miteinander verknüpfen.
Denn heute sind die Anforderungen an den Beruf deutlich
komplexer als früher. Das Fachpersonal in den
Pflegeeinrichtungen muss zunehmend auch chronisch
und mehrfach erkrankte Menschen versorgen. Wer im
Krankenhaus arbeitet, benötigt heutzutage auch
Kenntnisse im Umgang mit pflegebedürftigen
Menschen, welche mitunter auch an Demenz leiden.
Bei der Neuausrichtung der Pflegeausbildung geht
es also um zwei wichtige Lösungsansätze:
-
Pflegefachkräfte sollen besser auf die geänderten
Anforderungen ihres Berufsalltags reagieren können.
-
Um
den Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal decken
zu können, soll der Beruf der Pflegefachkraft
attraktiver werden.
So
läuft die generalistische Pflegeausbildung
ab
Die
Generalistische
Pflegeausbildung bietet beste Jobaussichten.
Indem die Auszubildenden mit mehreren Versorgungsbereichen
in Kontakt kommen, haben sie die Möglichkeit,
zum Allround-Talent zu werden. Oder aber sie spezialisieren
sich innerhalb der Ausbildung auf einen bestimmten
Bereich. Während der dreijährigen Ausbildungszeit
werden sowohl theoretische Unterrichtseinheiten
abgehalten als auch Praxiseinsätze erfolgen,
wobei der praktische Teil etwas stärker ausgeprägt
ist. Die Einsätze können beispielsweise
in einer stationären Pflegeeinrichtung, in
einem Krankenhaus oder einem ambulanten Dienst erfolgen.
Dadurch bekommen die Auszubildenden die Möglichkeit,
in verschiedene Versorgungsbereiche reinzuschnuppern.
Später können sie durch die Wahl eines
so genannten Vertiefungseinsatzes besondere Kenntnisse
in einem Bereich erwerben.
Nach
dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung darf
man sich „Pflegefachmann“ bzw. „Pflegefachfrau“
nennen. Allerdings kann man sich nach den ersten
beiden Ausbildungsjahren auch anders entscheiden
und sich spezialisieren. Vier bis sechs Monate vor
Beginn des dritten Ausbildungsjahres gibt es die
Option, einen Schwerpunkt zu setzen. Die Ausbildung
lässt sich je nach gewählter Vertiefung
also auch mit der Spezialisierung „Gesundheits-
und Kinderkrankenpflege“ oder „Altenpflege“
abschließen. Außerdem gibt es nach zwei
Dritteln der Ausbildungszeit eine Zwischenprüfung,
in welcher die Kompetenzen überprüft werden.
Allerdings muss man die Prüfung nicht zwangsweise
bestehen, um die Ausbildung weiterführen zu
dürfen. Man kann seine Ausbildung bei erfolgreichem
Bestehen der Prüfung je nach Bundesland jedoch
verkürzen und mit der Berufsbezeichnung „Pflegeassistent“
oder „Pflegehelferin“ abschließen.
Mit
dem Pflegeberufegesetz wurde außerdem ein
zusätzliches Pflegestudium eingeführt.
Wer Abitur hat, sich für den Bereich Pflege
interessiert und studieren möchte, kann das
nun tun.
Ausbildungsgehalt
anstatt Schulgeld
Vor
der Reform war es als Azubis üblich, Schulgeld
zu bezahlen. Das entfällt nicht nur, sondern
die Auszubildenden erhalten nun auch ein angemessenes
Ausbildungsgehalt. Einen allgemein verbindlichen
Tarifvertrag gibt es in der Pflege nicht, weshalb
die Vergütung sehr unterschiedlich ausfallen
kann. Die Auszubildenden erhalten in jedem Fall
ab dem ersten Ausbildungsjahr ein eigenes Gehalt.
Dieses liegt in der Regel bei über 1.000 Euro
und steigt mit jedem Ausbildungsjahr.
Diese
Vorteile bietet die neue Ausbildung
Mit
Einführung der generalistischen Pflegeausbildung
ergeben sich zahlreiche Vorteile für die Auszubildenden.
Einer davon sind flexible Einsatzmöglichkeiten.
Aufgrund der breit aufgestellten Fertigkeiten kommen
verschiedene Arbeitgeber infrage. Natürlich
ist es dann auch wichtig, Stellenanzeigen
richtig lesen zu können, um herauszufinden,
ob die eigenen Kenntnisse mit dem Stellenprofil
übereinstimmen. Doch die vereinheitlichte Ausbildung
ermöglicht es Pflegefachkräften, problemlos
zwischen einzelnen Versorgungsbereichen zu wechseln.
Diese
weiteren Vorteile bietet die Generalistik in der
Pflegeausbildung:
-
Nachdem
man in mehrere Pflegebereiche reingeschnuppert
hat, kann man sich für eine Spezialisierung
entscheiden, ohne sich direkt als junger Schulabgänger
zum Beginn der Ausbildung festlegen zu müssen.
-
Die Ausbildung ist kostenlos, ein Schulgeld wird
nicht mehr fällig. Außerdem gibt es
nun auch eine angemessene Ausbildungsvergütung.
-
Weil
Pflegefachkräfte in allen Bereichen eingesetzt
werden können, haben die Absolventen noch
mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dadurch ergeben
sich verschiedene Job- und Karrieremöglichkeiten
-
Die generalistische Pflegeausbildung genießt
EU-weite Anerkennung. Da der Abschluss in ganz
Europa anerkannt wird, kann man auch im Ausland
arbeiten.
-
Mit Einführung des Pflegestudiums können
Abiturienten nun einen Studiengang wählen,
der neueste pflegewissenschaftliche Theorien und
Inhalte vermittelt. Das notwendige Praxiswissen
erwerben die Studenten durch Praxiseinsätze
von mehr als 2.100 Stunden.
Diese
Voraussetzungen gelten für die generalistische
Pflegeausbildung
Um
mit der generalistischen Pflegeausbildung beginnen
zu können, braucht man mindestens einen Realschulabschluss.
Wer diesen nicht besitzt, kann auch mit einem Hauptschulabschluss
in die Pflegebranche starten. In diesem Fall absolviert
man zuerst eine ein- bis zweijährige Pflegehelfer-
bzw. Pflegeassistenten-Ausbildung. Mit diesem Berufsabschluss
in der Tasche, kann man sich für die Ausbildung
zur Pflegefachkraft bewerben. Die vorherige Ausbildung
wird in der Regel angerechnet, wodurch eine Ausbildungsverkürzung
möglich ist.
Daneben
sollte man auch einige persönliche Voraussetzungen
mitbringen. Freude und Geschick im Umgang mit Menschen
sollten ebenso vorhanden sein wie Empathie, Geduld
und Verantwortungsbewusstsein. Je nachdem, in welchem
Bereich man später arbeitet, sollte man die
Bereitschaft mitbringen, in verschiedenen Schichten
sowie am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten.
Bildquelle:
Christina Morillo, Pexels.com
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