Fast
jeder Mensch sucht nach einem Ort, an dem er sich
wohl fühlt und seine Stärken ausspielen
kann. Das bestimmt seine Partnerwahl, den Wohnort
und letztendlich auch den Arbeitsplatz. Schließlich
wird bei der Arbeit tagsüber viel Zeit verbracht,
sodass es sich lohnen sollte, über die eigenen
beruflichen Interessen und Zukunftsperspektiven
nachzudenken. Ein Leben lang arbeiten um des lieben
Geldes willen, oder um Befriedigung zu erlangen?
Das Beste ist eine Mischung aus beidem, denn das
Gehalt bringt die Möglichkeit, Lebenshaltungskosten
und die Miete zu bezahlen.
Wer
jeden Morgen mit Grauen an den zu erwartenden Arbeitstag
denkt, hat einen Job, der ihn nicht erfüllt
und im schlimmsten Fall zu Burnout führen kann.
Die Erfüllung am Arbeitsplatz forderten frühere
Generationen nicht ein. Für die eigenen Eltern
oder Großeltern noch war der Job Routine,
um die Familie zu ernähren. Heute ist es anders.
Man definiert sich über seine Arbeit, ist wählerisch,
da es durchaus Sinn macht, eine Arbeit zu verrichten,
die grundsätzlich Freude bringt und nicht zur
täglichen Tortur wird. Letztendlich
möchte man arbeiten, um zu leben und nicht
leben, um zu arbeiten. Es sei denn, man
ist Workaholic aus Überzeugung.
Wenn
Begriffe wie Spaß und Erfüllung rund
um die Arbeit fallen, liegt die Vermutung nahe,
dass der Traumjob gefunden worden ist. Doch wie
gelingt das? Welche Aufgaben erfüllen und bringen
so viel Freude, dass es kein Problem ist, über
einen langfristigen Zeitraum immer denselben Job
zu verrichten? Das kann man in
einem Berufstest herausfinden und so entdecken,
welche Bereiche einem liegen und wo man eher Schwächen
aufweist. Es ist nicht immer einfach, seine Berufung
zu finden, denn dahinter verbirgt sich ein komplexer
Prozess.
Selbstcheck
Ein
intensiver Blick auf den bisherigen Werdegang liefert
interessante Aufschlüsse. Welche Ausbildungen,
Berufe, Hobbys oder Ferienjobs waren dabei? Welche
erfüllten den Funfaktor? Aspekte wie nette
Kollegen oder Spaß am selbständigen Arbeiten
sind dabei ebenso wichtig und aufschlussreich wie
die Erkenntnis, ein Teamplayer zu sein oder festzustellen,
dass man beim Lernen von Neuem in seinem Tun aufgeht.
Hier finden sich bereits spannende Hinweise
auf eine Berufung.
Die
Kindheit ist ein wichtiger Lebensabschnitt. Wer
schon in der Kindheit davon geträumt hat zu
schreiben, könnte sein Talent durchaus Jahre
später entdecken und für sich nutzen.
Vieles, das heute mit Lust und Freude gemacht wird,
kann man bei einer kleinen Revue schon in frühen
Kindheitsjahren entdecken. Betiteln wir
diese kleinen Kindesfreuden, zeichnet sich
wieder etwas für die aktuelle Suche nach der
Berufung ab.
Was
motiviert, was treibt an?
Es
gibt Aufgaben und Termine, bei denen es uns leicht
fällt, aus dem Bett zu kommen und motiviert
in den Tag zu starten. Ist es ein neues Projekt,
das im Büro wartet oder ein entspanntes Abendessen
mit Freunden, für das eingekauft werden muss?
Vielleicht ist es aber auch der erste Tag eines
Abenteuerurlaubs, der neue Perspektiven verspricht.
Was auch immer es ist, es sollte herausgefunden
werden, denn so wird klar, welche Motivation
wirklich antreibt. Diese
Erkenntnis in den zukünftigen Traumjob zu integrieren,
hilft motiviert zu bleiben und diese Treiber auch
im Privatleben auszukosten.
Viele
Tests helfen dabei, die eigenen Stärken
und Schwächen auszuloten. Das mag einfach
klingen, ist aber weitgreifender. Wer seine
Talente wissentlich einsetzt, erleichtert
sich die Arbeit und weiß, was er sich zutrauen
kann. Das bedeutet jedoch nicht, seine Schwächen
deutlich zu umgehen. Wer tut, was er richtig gut
kann, wird belohnt und das motiviert.
Arbeiten
und Leben mit Freude
Es
ist nicht verwunderlich, dass man tun sollte, was
Spaß macht. Das wird bei der Arbeitssuche
oftmals vergessen. Wer sich darüber im Klaren
ist, welche Aufgaben er mag und wie sich das Umfeld
darstellt, wird eher einen Job finden, der zu ihm
passt als jemand, der bereit ist, immer wieder Abstriche
zu machen. Im Berufsleben gelingt das vielen Menschen
nur bedingt. Das liegt an den Lebensumständen,
den Arbeitsprozessen, den Kollegen, der Entlohnung
und an vielen weiteren Faktoren, die man nicht in
der Hand hat. Entscheidend ist daher, alles dafür
zu tun, um mit Freude dabei zu sein. Das zu genießen,
was in der eigenen Wirkungskraft liegt.
Wer
tut, was wirklich Freude bereitet, hinterfragt nicht
länger, und wer auf diese Art tatsächlich
seine Berufung findet und seine Erkenntnisse aus
dem Berufstest sowie den bisherigen Erfahrungen
zieht, ist
auf einem guten Weg, seine Berufung zu finden.
Daher ist es ratsam, Dinge zu tun, die man
liebt und davon immer mehr. Mit jedem Schritt
in diese Richtung steigt die Wahrscheinlichkeit,
von diesem Arbeitsfeld zukünftig leben zu können.
Hier bewahrheitet sich das Sprichwort „Auch
kleine Kiesel ziehen Kreise.“ Es muss nicht
gleich der ganz große Wurf sein. Manchmal
merkt man erst hinterher, dass sich eine berufliche
Veränderung bereits abgezeichnet hat und man
seiner Intuition gefolgt ist.
Was
wäre, wenn …?
Wer
noch fünf weitere Leben in Aussicht gestellt
bekäme, könnte darüber nachdenken,
was er damit tun würde: Was stünde auf
der To-Do-Liste ganz oben und welches Leben wünscht
man sich eigentlich? Gedanken darüber, wo man
leben könnte und wie dieses Leben aussähe,
laden bereits vorhandene Impulse ein, sich auszubreiten
und einen Einblick in eine mögliche neue Realität
zu schenken. Hier lauern unerfüllte
Träume, die darauf warten, umgesetzt zu werden.
Auch sie verraten, welcher Berufung man folgen sollte.
Mit
der richtigen Bewerbung stehen einem alle Türen
offen, um herauszufinden, ob man endlich den
richtigen Weg gefunden hat. Der Traumjob ist nicht
immer mit einem finanziellen Aufschwung verbunden.
Vielmehr geht es um Aufgaben, in denen man
regelrecht aufgeht. Das mag an den Kunden
liegen, mit denen tagtäglich Kontakt gefordert
ist oder mit der Intensität oder dem Thema
eines Jobs. Die Arbeitszeit verfliegt, ohne dass
man ständig auf die Uhr sieht und sich dabei
ertappt zu fragen, wann denn endlich der erlösende
Feierabend kommt. Es ist ein schönes Gefühl,
wann man sich keinen besseren Job vorstellen könnte
als den, den man gerade ausübt.
Herz
ist Trumpf
Wer
lang fragt, geht irr. Darum ist es in vielen Situationen
ratsam, auf sein Herz zu hören. Der
Verstand ist kein schlechter Ratgeber, aber Hand
in Hand mit Herz und Bauchgefühl ist es leichter,
ein Fazit über den aktuellen Job zu ziehen.
Wer angekommen ist – beruflich wie privat
– merkt dies ohnehin und wird aufhören,
etwas in Frage zu stellen. Der erste Impuls verrät
bereits, ob man auf dem richtigen Weg ist. Wer Beklemmungen
oder ein Unwohlsein verspürt, weiß, dass
es besser ist, weiterzuziehen und den Traum von
der Berufung weiterzuverfolgen.