Der
durch den demografischen Wandel immer wieder beklagte
Mangel an Auszubildenden ist zwar für die Unternehmen
bedauerlich, die Schulabsolventinnen und -Absolventen
freuen sich jedoch: Sie haben die Qual der Wahl.
In welche Branchen zieht es junge Menschen, welche
Ausbildungsplätze sind die beliebtesten? Welche
Berufe wählen sie und wohin zieht es sie nach
dem Abschluss?
Kaufmännische
Berufe: Vielseitig und beliebt
Ob
über ein Studium der Betriebswirtschaft oder
eine Ausbildung im Verkauf, viele
Wege führen in kaufmännische Tätigkeitsfelder.
Ganz weit vorn steht dabei der Kaufmann/die Kauffrau
im Einzelhandel. Nach der Ausbildung sind die Absolventen
für die Auswahl des Sortiments in Geschäften
zuständig und bedienen und beraten private
Kundschaft. Die Branchen im Einzelhandel sind weit
gefächert. Sie gehen unter anderem über
Textilien, Lebensmittel und den IT-Bereich. Beim
Erlernen des Berufs können also kaufmännische
und spezielle Interessen von Mode über Musik
bis hin zu KFZ miteinander verknüpft werden.
Inwiefern die Beliebtheit eines solchen Berufsbildes
von seiner Bekanntheit abhängt oder ob sich
darin ein tatsächlicher Bedarf am Arbeitsmarkt
widerspiegelt, ist nicht vorauszusehen.
Solche
Überlegungen können bei der Berufswahl
eine Rolle spielen, sollten aber keinesfalls zu
sehr in den Fokus gerückt werden. Durch immer
länger währende Zeiträume beruflicher
Qualifikation kann sich der Arbeitskräftebedarf
der einzelnen Branchen nämlich bis zum Ende
der Ausbildung durchaus wieder verschoben haben.
Faktoren, die einen Beruf attraktiv machen, sind
neben Einkommen die persönlichen Fähigkeiten
und Neigungen.
Raus
aus den Rollenklischees: Geschlechteruntypische
Berufe - eine Chance für Jungen und Mädchen
Zwar
sind kaufmännische Berufe bei beiden Geschlechtern
sehr beliebt, bei den jungen Männern haben
die Branchen Technik und Handwerk jedoch weiterhin
die Nase vorn. Der beliebteste Arbeitgeber ist hier
die Automobilindustrie. Bei den Mädchen ist
nach der Bankkauffrau, die Zahnarzthelferin der
begehrteste Ausbildungsberuf.
Prognosen
zufolge werden in Zukunft die Arbeitsplätze
in der Industrie besonders sicher sein aber auch
im Dienstleistungssektor wird ein weiterer Zuwachs
erwartet. Sehr gute Aussichten haben Schulabsolventinnen
und Schulabsolventen, die sich für einen sozialen
Beruf entscheiden. Vor allem junge Männer sollten
dies für sich in Erwägung ziehen. Ebenso
schwer scheint es, jungen Frauen die Wahl von MINT-Berufen
- Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und
Technik - nahezulegen. Unklar ist, inwiefern die
klassische Berufsberatung dieser Tendenz Vorschub
leistet. Wer ehrlich mit sich selbst ist, findet
in
der breiten Auswahl an Berufen in den verschiedenen
Branchen sehr wahrscheinlich etwas Passendes.