Mobbing am
Arbeitsplatz – Es kann jeden treffen
Konkurrenz,
Leistungsdruck, Neid und Missgunst aber auch die Angst
um den eigenen Arbeitsplatz können der Auslöser
für Mobbing sein. Für die Betroffenen ist es
ein wahrer Spießrutenlauf, sie erleiden seelische
Qualen, die oftmals auch gesundheitliche Folgen mit sich
bringen. Wenn die Arbeitsatmosphäre angespannt ist
und Intrigen, verbale oder sogar tätliche Angriffe
sich häufen, ertragen Mobbing-Opfer ihren Berufsalltag
nur noch schwer. Einen hundertprozentig wirksamen Schutz
vor Mobbing gibt es aber nicht. Gemobbt wird in allen
Branchen und unabhängig von der Betriebsgröße.
Häufig gehen die Mobbing-Attacken von Kollegen oder
Vorgesetzten aus, aber auch Führungspersonen
sind vor Angriffen ihrer Mitarbeiter nicht sicher. Weil
Mobbing schwerwiegend ist, ist eines sicher: Betroffene
müssen sich wehren, und Vorgesetzte müssen entsprechende
Maßnahmen ergreifen, um den Konflikt zu beseitigen.
Mobbing – Wie erkennen?
Nicht jeder Krach oder jede Streitigkeit
unter Kollegen oder mit Vorgesetzten ist automatisch
Mobbing. Wissenschaftler
definieren es als eine Aneinanderkettung von Angriffen über
mehrere Monate und mit gewisser Kontinuität. Die
Anfänge sind häufig schleichend und werden
von den Betroffenen oftmals nicht bewusst registriert.
Erste Mobbing-Anzeichen können das plötzliche
Verstummen von Gesprächen bei Betreten des Raumes
oder das Lächerlichmachen vor Kollegen und Vorgesetzten
sein. Konkreter und deutlicher wird es, wenn der Angreifer
beispielsweise einen unfreundlichen Umgangston anschlägt,
Fragen ignoriert und den Betroffenen wie Luft behandelt.
Auch das bewusste Zurückhalten von Informationen,
ständige Kritik an der Arbeit, das Beschneiden von
Kompetenzen oder geistiger Diebstahl dienen den Angreifern
als Mittel und Wege, um ihre Opfer zu schädigen
und demütigen. Auch vor Telefonterror, der Androhung
körperlicher Gewalt oder dem Unterschieben von Diebesgut
schrecken einige nicht zurück. Auch die mutwillige
Beschädigung und Manipulation von Arbeitsmitteln
ist ebenso keine Seltenheit wie vermeintlich zufällige
Missgeschicke und Unfälle, die dem Mobbing-Opfer
Schaden zufügen. Wenn Vorgesetzte ihre Mitarbeiter
mobben, nutzen sie ihre Machtposition oftmals dahin gehend
aus, dass sie den Betroffenen willkürlich versetzen,
kurzfristig Urlaub verweigern, ihm unqualifizierte Tätigkeiten übertragen
oder ihn im Gegenzug mit Aufgaben betrauen, die die Qualifikation
deutlich übersteigen, um ihn anschließend
als Versager hinzustellen.
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Mobbing-Beratung
Wir
bieten eine systemische Mobbingberatung
für den Arbeits-schutz und Gesundheitsförderung
an. Interessensvertretungen und Führungskräfte
unterstützen wir dabei, mit Konflikten,
Mobbing und Angst umzugehen bzw. das Betriebsklima
für gesunde und motivierte Mitarbeiter
weiter zu entwickeln. Unternehmen erfahren,
wie sie Mobbing vorbeugen können.
Zur
Mobbing-Beratung
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Wie können Betroffene sich
wehren?
Um Beweise zu sammeln und sich selbst
Klarheit zu verschaffen ist es ratsam, die Angriffe in
Form eines Mobbing-Tagebuches
zu protokollieren. Wichtig ist es, neben Ort, Datum
und Uhrzeit auch zu notieren, durch wen und wie gemobbt
wurde,
ob Zeugen anwesend waren, wie die eigene Reaktion und
eventuell getroffene Gegenmaßnahmen waren und ob
aus dem Angriff gesundheitliche Folgen entstanden sind.
Durch das Tagebuch kann dann auch noch zu einem späteren
Zeitpunkt das Geschehen nachvollzogen werden, was für
Gespräche oder – falls erforderlich – für
rechtliche Schritte sehr nützlich sein kann.
Ein sehr sinnvoller, aber für viele Menschen nicht
ganz einfacher Schritt ist es, den Angreifer auf die Mobbing-Attacken
anzusprechen. Das Gespräch sollte in einem sachlichen
Ton geführt werden und auf mögliche Provokationen
sollte nicht eingegangen werden. Es ist wichtig, in dem
Gespräch die Punkte konkret zu benennen und Vorschläge
für ein anderes Verhalten zu unterbreiten. Es kann
durchaus sinnvoll sein, einen Vermittler – zum Beispiel
Betriebsrat, Personalrat oder Vorgesetzter – zu
Rate zu ziehen.
Um eine Lösung zu finden, kann es auch hilfreich sein,
nach den Gründen des Mobbers zu suchen, um die Ursache
für dessen Angriffe zu kennen. Möglicherweise
lässt sich daraus ein Lösungsansatz ableiten,
der Grund kann unter Umständen beseitigt werden.
Bringt ein Gespräch nicht den gewünschten Erfolg,
müssen weitere Schritte in Betracht gezogen werden.
Vorgesetzter, Betriebsrat oder Personalrat sollten auf
jeden Fall über die Mobbing-Attacken informiert werden.
Sinnvoll kann es auch sein, eine Rechtsberatung einzuholen
und sich zu informieren, um eventuell auch Schadensersatzansprüche
geltend zu machen oder – falls es zu einem Arbeitsplatzwechsel
kommt – eine angemessene Abfindung auszuhandeln.
Haben die Mobbing-Angriffe beim Opfer zu körperlichen
oder seelischen Schäden geführt, sollte auf jeden
Fall ein Arzt aufgesucht werden. Nur wer gesund und fit
ist, kann sich diesem kräftezehrenden Konflikt stellen.
Besonders in dieser Zeit ist es wichtig, für die eigene
Gesundheit und ausreichend Entspannung zu sorgen.
Um persönlich wieder entspannt und in Ruhe leben und
arbeiten zu können, sollte eventuell auch ein Jobwechsel
in Betracht gezogen werden, wenn trotz intensiver Bemühungen
eine anderweitige Lösung der Probleme nicht möglich
ist.
Wo gibt es Hilfe?
Allein und ohne Unterstützung können nur wenige
Mobbing-Opfer den Konflikt am Arbeitsplatz lösen.
Deshalb ist es umso wichtiger, sich Rat, Hilfe und Unterstützung
zu holen. Um neue Kraft und Motivation zu schöpfen,
ist oftmals ein Gespräch mit guten Freunden oder Familienangehörigen
sehr hilfreich. Sich einmal alles von der Seele reden
und Beistand zu bekommen ist ein wichtiger Punkt.
Eine der ersten Anlaufstellen eines jeden, der von Mobbing
betroffen ist, sollte der Betriebsrat oder Personalrat
sein. Dort sind in der Regel geschulte Mitarbeiter, die
die Betriebsstrukturen und Betriebsvereinbarungen kennen,
als Mittler fungieren können und Kenntnisse über
die Gesetzeslage habe.
Neutrale und unparteiische Gesprächspartner sind
in Selbsthilfegruppen, bei speziellen Beratungstelefonen
oder
aber auch den Kirchen und Krankenkassen zu finden. Da
man bereits davon ausgeht, dass allein in Deutschland
mehr
als eine Million Menschen von Mobbing betroffen ist und
die Zahl stetig steigt, gibt es viele kompetente Anlaufstellen,
die den Opfern Hilfe anbieten.
Da in vielen Fällen die verbalen oder auch tätlichen
Attacken von Kollegen und Vorgesetzten nicht spurlos an
den Betroffenen vorbei gehen und zu gesundheitlichen und
seelischen Beeinträchtigungen führen, ist es
ratsam, einen Arzt und gegebenenfalls auch einen Psychologen
zu Rate zu ziehen.
Für fundierte Rechtsauskünfte stehen Rechtsanwälte
zur Verfügung. Sie beraten, informieren und leiten
bei Bedarf auch rechtliche Schritte ein.
Infotipp: Um
weitere Informationen zum Thema: Mobbing am Arbeitsplatz zu erhalten, können wir folgende Bücher empfehlen:
Mobbt
die Mobber! So setzten Sie sich gekonnt zur Wehr
|
von Holger Wyrwa
Mobber
mit ihren eigenen Waffen schlagen! Nie wieder Opfer:
20 bewährte Strategien,
wie man subtile Angriffe erfolgreich abwehrt.
Mobbing – das ist Psychoterror am Arbeitsplatz,
der den Betroffenen das Leben zur Hölle macht
und sogar ihre Gesundheit angreift. Gegen die üblen
Machenschaften der Mobber hilft nur eins: Man muss
sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Holger Wyrwa
stellt erfolgreiche Gegenmobbing-Strategien anhand
realer Fallgeschichten vor und rüstet seine
Leser mit dem nötigen Selbstvertrauen aus.
Broschiert: 248 Seiten
Preis: € 6,95
|
Mobbing: Wenn der Job zur Hölle wird
|
von Marie-France Hirigoyen
Ursachen
und Konsequenzen des Mobbing, Hilfestellung für Betroffene und Möglichkeiten
der Vorbeugung.
In ihrem erfolgreichen Buch ›Die Masken der
Niedertracht‹ hat sich Marie-France Hirigoyen
mit den verschiedenen Formen der seelischen Gewalt
in Alltagsbeziehungen befasst. Nun nimmt sie die
Situation in der Arbeitswelt genau und schonungslos
in den Blick. Sie gibt eine Definition des schwer
dingfest zu machenden Phänomens »Mobbing« und
beschreibt die Ursachen sowie die Konsequenzen für
die Gesundheit der Opfer. Taschenbuch: 397 Seiten
Preis: € 9,50
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Der Arschloch-Faktor
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von
Robert I. Sutton
Gibt
es einen Arbeitnehmer, der solche Situationen
nicht kennt? Da pirscht
sich ein Kollege an den Schreibtisch, sein übler
Atem umnebelt das Gesicht. Ein verächtlicher
Satz: „Naaa, wie wärs wenn Sie mal statt
Lorbeeren für Babykram einzuheimsen, ernsthafte
Kunden übernähmen?“ Das Lob des
Chefs, das einen soeben noch in Jubelstimmung versetzte,
verpufft. Was bleibt, ist ein mieses Gefühl,
in Wahrheit mal wieder unter seinen Möglichkeiten
geblieben zu sein. Dem übel riechenden Menschen
sei dank. Robert Sutton nennt diesen Menschen so
wie er es verdient: Arschloch.
Gebundene Ausgabe: 206 Seiten
Preis: € 17,90
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