Die Fragen und der Wunsch nach Tipps und erprobten
Erfolgswegen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Selbsthilferatgeber und Coaches boomen auf allen
Fachgebieten. Ob Sport, Ernährung oder Unternehmensberater:
Mit einem Experten an der Seite scheint jede Hürde
zu nehmen zu sein. Aber wie kann man selbst als
Coach aktiv werden und die hohe Nachfrage für
sich nutzen?
Oft
ist es schwer, sich zu neuen Zielen aufzuraffen.
Die eigenen Gewohnheiten sind fest verankert, neue
Dinge erscheinen unerreichbar fern und die Eigenmotivation
wird durch den inneren Schweinehund ausgebremst.
Um neue Prozesse in Gang zu setzen, braucht es oft
Hilfe von außen, die mit klarem Blick und
den richtigen Werkzeugen den Weg zu Zielen ebnen
können. Coaches sind allen Bereichen tätig
und
erleben aktuell einen bisher unvergleichlichen Boom.
Was Ende der 90er-Jahre mit Selbsthilfebüchern
und Ratgebern wie „Sorge dich nicht, lebe“
auf die allgemeine Lebenseinstellung abzielte, hat
sich gegenwärtig zu einem wahren Wirtschaftszweig
entwickelt, der sämtliche Sparten von Fitness
bis zum Ausbau der beruflichen Laufbahn bedient.
Die Nachfrage nach selbstständigen Coaches
ist auf einem aktuellen Hoch. Aber wie kann man
selbst zum Unterstützer werden und gleichzeitig
seinen Lebensunterhalt damit verdienen?
Wie
wird man zum Coach?
Während klassische Handwerksberufe eine mehrjährige
Ausbildung voraussetzen, kann prinzipiell jeder
zum Coach werden. Einzige Voraussetzung: Es muss
ein gewisses Maß an Expertise und Fachkenntnis
herrschen. Oftmals wird dieser Ansatz kritisiert,
da sich die Definition als Freifahrtschein interpretieren
lässt und somit jede Person theoretisch zum
Coach machen kann. Jedoch täuscht dieser Eindruck.
Zum Vergleich hilft der Blick auf eine Fußballmannschaft:
Der Trainer und Coach übernimmt die Rolle des
Beraters, der seine Mannschaft zum Sieg führen
soll. Mit entsprechenden Trainings und taktischen
Entscheidungen gibt er den Spielern Werkzeuge an
die Hand, die sie auf dem Feld allein umsetzen müssen.
Um sich als Trainer zu etablieren, ist aber kein
Zeugnis oder Zertifikat notwendig. Viel mehr überzeugen
bisherige Erfahrungswerte. Als gutes Beispiel eignet
sich der neu verpflichtete Trainer
Christian Gross, der 2021 Schalke 04 auf Spur
bringen wird. Der vom Abstieg bedrohte Erstligist
hadert derzeit auf den hinteren Tabellenplätzen
und weist hinsichtlich der Sportwetten
beim kommenden Spiel gegen den 1. FC Köln mit
einer Quote von 2,60 (Stand: 11.01.) nur bedingte
Siegeschancen auf. Christian Gross, der zuvor in
der Schweiz, Saudi-Arabien und Ägypten tätig
war, kann auf eine lange Karriere zurückblicken,
die eine Vielzahl von Erfahrungswerten mit sich
brachte. Diese sollen nun in den Ligaerhalt von
Schalke 04 einfließen. Anhand dieses Beispiels
zeigt sich, dass Coaches aus ihren bisherigen Referenzen
und Karriereschritten schöpfen. Das
Absolvieren von zeitaufwendigen und kostenintensiven
Diplomen oder aber auch kurzfristigen Wochenendseminaren
oder Onlinekursen, die oftmals in die Kritik geraten,
ist unnötig. Wer lediglich ein 48-Stunden-Seminar
absolviert, kann sich zwar den Titel als Experte
auf seine Homepage schreiben, doch ist dies kein
aussagekräftiger Beleg für Kompetenz und
Branchenkenntnis.
Hobby
zum Beruf machen
Statt
mit
seinen Lieblingsaktivitäten in Bewerbungen Eindruck
zu schinden, gilt es beim Coaching, sein Hobby
zum Beruf zu machen. Die wichtigste Grundlage ist,
dass angehende Coaches hinter ihren Überzeugungen,
Expertisen und Aussagen stehen, um zukünftige
Klienten zu überzeugen und mitreißen zu
können. Lediglich altbackene Weisheiten zu wiederholen,
die mit jeder Google-Suche auffindbar sind, werden
kein standfestes Geschäftsmodell sichern. Fitnessberater
oder Personal Trainer geben hierzu ein passendes Beispiel
ab: Der gesunde und sportliche Lebensstil muss selbst
gelebt werden, um überzeugend zu wirken. Motivation
und fundierte Kenntnisse erweitern die Fähigkeiten,
die den Background ausbauen. Weiterbildung im Bereich
Psychologie oder Pädagogik schaden nicht, aber
sollten nicht als einziger Baustein gesehen werden.
Der Karriere
als Freelancer sollte somit kein Hindernis im
Weg stehen.
Lebensberatung
mit spitzer Zielgruppe
Neben
Unternehmensberatern oder Fitnesscoaches ist der
Bereich der Lebensberatung ein großes Aktivitätsfeld.
Um nicht in dem sehr ungenauen Themengebiet unterzugehen,
muss eine spitze Definition der eigenen Leistung
definiert sein. Soll der Aufbau von Selbstvertrauen
unterstützt werden? Geht es um die Hilfe zu
mehr sozialer Interaktion? Oder zielt die Beratungsleistung
auf die Bewältigung des Alltages ab? Es hilft,
wenn angehende Berater ihre Nische explizit beschreiben,
um Klienten schon bei der Recherche zu zeigen: Hier
wird mit ausreichender Kenntnis und Expertenwissen
geholfen. Ob sich daraus neue Themen oder
lösbare Probleme wie Aufräumdefizite ableiten
lassen, ist die Aufgabe des Coaches, die es
während der gemeinsamen Sitzungen und Treffen
herauszufinden gilt.