Einen Job mit Führungsaufgaben streben viele
Menschen an. Nicht immer muss ein Hochschulstudium
als Karrieresprungbrett dienen. Es gibt sehr viele
berufliche Weiterbildungen und Bildungsmodelle,
die eine Karriere im Management ermöglichen.
Qualifikation
zur Führungskraft
Ein
guter Unternehmer muss vor allem betriebswirtschaftliches
Knowhow mitbringen. Damit sein Unternehmen langfristig
gut läuft, müssen daher auch die beauftragten
Führungskräfte entsprechend geschult sein
und sich mit den betriebswirtschaftlichen Themen
auskennen, denken wie ein Unternehmer und entscheiden,
als ginge es um die eigenen Mittel. Neben diesen
fachlichen Voraussetzungen, sind persönliche
Eigenschaften wie ein gutes Kommunikationsvermögen,
Menschenkenntnis und die Fähigkeit, andere
zu Motivieren und zu leiten, gefragt.
Um
Betriebswirt zu werden, ist inzwischen nicht mehr
unbedingt ein Abitur nötig. Mit dem Berufsbild
des Geprüften Betriebswirts/ IHK eröffnet
sich auch für qualifizierte kaufmännische
oder technische Mitarbeiter die Chance, einen mit
einem Master vergleichbaren Abschluss zu erlangen.
Die genauen Voraussetzungen werden durch Bildungsträger,
die diese Aufstiegsfortbildungen anbieten, geprüft
und ggf. mit der prüfenden IHK abgestimmt.
Im
Rahmen dieser Qualifizierung werden alle prüfungsrelevanten
Themen behandelt. Es gibt diese Weiterbildungsangebote
auch in einer Zeitgestaltung, die den berufsbegleitenden
Erwerb des Abschlusses ermöglichen.
Die
Betriebswirtschaft umfasst weitaus mehr, als die
Buchhaltung oder das reine Zahlenmanagement. Das
Personalwesen ist ein wesentlicher Bestandteil in
der Betriebswirtschaftslehre und hierunter fallen
dann auch die Themen Konfliktmanagement, Mitarbeitergespräche
führen und Personalentwicklungsplanung.
Entsprechend dauert diese Fortbildung auch einige
Monate (ca. 15 Monate bis zu 2 Jahren).
Die Kosten für diese Weiterbildung liegen bei
knapp 4000 Euro und sind über verschiedene
Wege förderbar. Bundeswehrangehörige können
beispielsweise den Berufsförderungsdienst der
Bundeswehr beanspruchen, auch Arbeitsagenturen oder
Bundesländer fördern mit Bildungsgutschein
oder -prämie. Das Aufstiegs Bafög (vielen
als Meister Bafög bekannt) kann hier ebenfalls
genutzt werden, wenn die Voraussetzungen erfüllt
sind.
Mehrfachbelastungen
bewältigen
Eine
Weiterbildung im Erwachsenenalter ist in der Regel
schwieriger umzusetzen, als eine Ausbildung oder
ein Studium direkt nach der Schulzeit. Um zu einem
erfolgreichen Abschluss zu gelangen, ist ein außerordentlich
gut durchdachtes Zeit- und Selbstmanagement erforderlich.
Außerdem ist es hilfreich, sich mit seinem
eigenen Lerntyp zu befassen und sich geeignete Techniken
anzueignen, um seine Lerninhalte aufnehmen und verstehen
zu können.
Glücklicherweise
sind wir in der Digitalisierung sehr vorangeschritten
und können uns dies nicht nur für eine
gute Unterhaltung, sondern auch für die berufliche
Weiterbildung zunutze machen. Auch die Bildungsanbieter
sind inzwischen darauf orientiert, ihre Inhalte
digitalisiert anzubieten, so dass beispielsweise
Arbeitswege (Zugfahrten) oder sogar sportliche Aktivitäten
(Joggen, Schwimmen), genutzt werden können,
um Podcasts zu hören oder Videos anzuschauen.
Dank der wasserdichten Abspielgeräte ist sogar
beim Schwimmen das Lernen auf diese Weise möglich.
Im Familien- bzw. Privatleben sollten feste Zeiten
eingeplant werden, die fürs Lernen geblockt
werden und nur in ganz besonderen Ausnahmefällen
anderweitig genutzt werden dürfen. Idealerweise
schließen sich mehrere Absolventen der Bildungsmaßnahme
zu Lerngruppen zusammen. Das funktioniert inzwischen
auch Online sehr gut und hilft, im Austausch zu
sein und vor allem auch mal die Sicht anderer auf
die Lerninhalte zu erfahren, um diese noch besser
verstehen zu können.
Die
Tür zum Arbeitsmarkt steht offen
Mit
dem Abschluss Betriebswirt eröffnen sich Jobchancen
im Management oder auch die Möglichkeit, eigene
Unternehmensberatungen zu gründen oder anderweitige
Dienstleistungen anzubieten und als Unternehmer
sein Produkt erfolgreich an die beste Position am
Markt zu pushen.
Unternehmen
besetzen Entscheiderposten sehr gerne mit Betriebswirten,
weil diese die unternehmerischen Zusammenhänge
erkennen und Risiken abschätzen können.
Zudem sind sie durch die Aufstiegsfortbildung oder
das Studium fit in der Kommunikation mit Mitarbeitern,
Geschäftspartnern oder Kunden.
Selbst
wer nicht unbedingt mit einem ausgeprägten
kommunikativen Wesen gesegnet ist, kann als Betriebswirt
in der Sachbearbeitung Fuß fassen oder Konzepte
für die Personalplanung und -entwicklung erstellen,
Jobinserate aufsetzen und Lohnabrechnungen vornehmen.
In
dem Abschluss ist üblicherweise auch die Befähigung
zur Ausbildung integriert, sofern diese nicht ohnehin
schon vorlag, weil die Prüfungen für Industriemeister
(technische Richtung) oder die Ausbildereignung
(kaufmännische Richtung) bereits abgelegt waren,
bevor der Kurs zum Betriebswirt/ IHK absolviert
wurde. Damit können Betriebswirte bei Bildungsträgern
arbeiten und die Kurse geben, die sie kürzlich
noch selbst besucht haben. In der Praxis ist dies
auch gar nicht so selten. Weil neben den fachlichen
Inhalten auch die technische Kompetenz in der EDV
vorhanden ist und Dokumentation und Schriftverkehr
schon berufsbedingt verinnerlicht wurde. Beides
für die Arbeit im Bildungsbereich sehr wichtig
und von Vorteil, wenn dies leicht fällt.
Als
Handwerker das eigene Unternehmen zu managen, muss
kein bürokratischer Alptraum sein. Handwerker
brennen meist für die Arbeit, die sie ausüben.
Ein Stück Holz zu einem Möbelstück
zu verarbeiten, liegt ihnen besser, als ihre Eingangsrechnungen
zu verbuchen. Nicht selten müssen Handwerksbetriebe
die sehr gute Arbeit abliefern, Insolvenzen anmelden,
weil sie auf unbezahlten Rechnungen sitzen oder
ihre Preise schlecht kalkulieren. Hier ist betriebswirtschaftliches
Wissen überlebensnotwendig. Daher ist die Aufstiegsqualifizierung
zum Betriebswirt auch über Handwerkskammern
absolvierbar.
Selbst wenn sich die Freude an der Bürokratie
in Grenzen hält, ist es wichtig, als Unternehmer
den Überblick zu behalten und die Abläufe
zu kennen. Nur so kann das unternehmerische Risiko
realistisch eingeschätzt und ein Betrieb erfolgreich
geführt werden.
Der
Betriebswirt ist in jeder Branche gefragt
Betriebswirtschaft
ist in jedem noch so kleinen Unternehmen wichtig,
wenn das Unternehmen erfolgreich sein, wachsen und
das Leben des Inhabers und seines Personals finanziell
sichern soll. Ob Nagelstudio oder Foodtruck, die
Regeln
der Betriebswirtschaft sind überall gleich.
Die Fortbildung ist das Rüstzeug zu einer Karriere
nach Wunsch und individuellen Bedürfnissen.
Entsprechend
kann der eigene Traum von der Surfschule mit einem
Betriebswirt in der Tasche, ebenso erfolgreich umgesetzt
werden, wie ein Leben als digitaler Nomade, der
ortsunabhängig lebt und arbeitet, digitale
Produkte wie E-Books oder Onlineseminare erstellt,
möglich wird. Dabei können Familie und
Arbeit perfekt harmonieren und die größtmögliche
persönliche und finanzielle Unabhängigkeit
erreicht werden, die sich viele Menschen wünschen.
Wer
eher ein planbares Leben mit festen Bürozeiten
sucht und unter einem Arbeitsverhältnis in
Festanstellung seinem Beruf nachgehen will, weil
er die damit verbundene Sicherheit schätzt,
hat auch hier alle Chancen. Die
Logistikbranche boomt, der Handel braucht gute
Betriebswirte, sowohl fürs Onlinegeschäft,
wie auch für die stationären Ladengeschäfte
in den Innenstädten oder ländlichen Regionen.
Es gibt keine Branche, die ohne Betriebswirtschaft
überleben kann. Nicht einmal die Kunst, wenn
es keine brotlose Kunst sein soll.