Nur wenige Absolventen und Schulabgänger träumen
von einer Karriere im öffentlichen Dienst.
Der Beamtenstatus wirkt auf den ersten Blick nicht
verlockend und ist mit vielen Vorurteilen behaftet.
Dabei garantiert die Laufbahn große Sicherheit
und einen guten Verdienst. Die Arbeitsfelder sind
vielfältig und bei der Tätigkeit handelt
es sich nicht, wie oft angenommen, um einen langweiligen
Schreibtischjob.
Eine
Karriere im Staatsdienst hat viele positive Aspekte.
Die Zukunftsperspektiven sind hervorragend. Experten
zufolge kommt es in den kommenden Jahren sogar zu
einem Bewerbermangel. Für ambitionierte Studenten
und Führungskräfte ergeben sich abwechslungsreiche
berufliche Möglichkeiten im Staatsdienst. Das
gilt im Besonderen für studierte Betriebswirte,
Sozialwissenschaftler, Lehrkräfte und Juristen.
Wie
definiert sich der Beamtenstatus
Beamte zählen zu den Staatsdienern, sie sind
Personen, die in einem öffentlichen-rechtlichen
Dienstverhältnis stehen. Die Bundeszentrale
für politische Bildung bpd.de
erklärt, dass die Beamten ferner in einem rechtlichen
Dienst- und Treuverhältnis zu ihrem Dienstherren
stehen und sich an das geltende Beamtenrecht halten
müssen. Unterschieden wird dabei zwischen Bundes-,
Landes, - und Gemeindebeamten. Ebenso lassen sich
die verbeamteten Mitarbeiter des öffentlichen
Dienstes in Berufsgruppen unterteilen.
Wie
wird man Beamter?
Laut
dem Statistischen Bundesamt destatis.de
sind derzeit rund 1,67 Millionen Menschen im öffentlichen
Dienst beschäftigt. Etwas über die Hälfte
davon sind Frauen. Der Einstieg in die Beamtenlaufbahn
erfolgt über eine Ausbildung in den einfachen
oder mittleren Dienst. Abhängig vom Tätigkeitsfeld
liegt die Ausbildungsdauer bei zwei bis drei Jahren.
Um den gehobenen Beamtenstatus zu erhalten, ist
in der Regel ein Studium mit Masterabschluss notwendig.
Nach dem Studium können Absolventen unter anderem
als Verwaltungsbetriebswirt in einem Ministerium
starten. Die Verwaltungshochschule in Speyer ist
dafür die beste Wahl. Viele Staatsdiener haben
dort studiert und sind heute in den obersten Bundesbehörden
tätig.
Die
Verbeamtung erfolgt in allen Diensten zunächst
auf Probe. In der Probezeit überprüft
der Staat die fachliche Leistung und Eignung des
Anwärters für die spätere Übernahme
in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit.
Durch Weiterbildungen und notwendige Zusatzqualifikationen
können sich Beamte für einen höheren
Dienst empfehlen lassen.
Verdienstmöglichkeiten
und Krankenversicherung
Verbeamtete
Personen erhalten kein Gehalt, sondern eine Besoldung,
die im Bundesbesoldungsgesetz festgeschrieben ist.
Dieses Gesetz stellt sicher, dass der Staatsdiener
angemessen entlohnt wird und wirtschaftlich unabhängig
ist. Das Einkommen liegt bei gleicher Tätigkeit
oft über dem Gehaltsniveau eines privat beschäftigten
Kollegen.
Die
Höhe der Besoldung hängt von der Laufbahngruppe
sowie von der Qualifikation und dem Dienstalter
des Beamten ab. Im einfachen Dienst erhalten Staatsdiener
die Besoldungsgruppen A2 bis A6. Der mittlere Dienst
unterteilt sich in die Besoldungsgruppen A6 bis
A9. Im gehobenen Dienst erhalten Beamte am Anfang
die Besoldungsstufe A9, im höheren Dienst liegen
die Besoldungsstufen zwischen A13 und A16.
Was
die Krankenversicherung angeht, gibt es spezielle
Regelungen. Angestellte im öffentlichen Dienst
müssen sich gesetzlich versichern, Beamte haben
die Wahl zwischen der gesetzlichen und privaten
Absicherung. Die privaten Krankenversicherungen
(PKV) haben speziell für Beamte konzipierte
Tarife, die sich an der Höhe des Beihilfesatzes
orientieren, die Beamte vom Staat erhalten. Beispielsweise
bekommen Beamte ohne Kinder einen Zuschuss von 50
Prozent auf die Krankheitskosten, Beamte mit zwei
Kindern profitieren von einem Zuschuss in Höhe
von 70 Prozent. Da sich die Beihilfe nicht nur auf
den Beamten, sondern auch auf die Familienmitglieder
bezieht, ist es oft eine wirtschaftlich sinnvolle
Entscheidung, sich für eine PKV zu entscheiden.
Welche private Krankenversicherung infrage kommt,
können die Staatsdiener selbst entscheiden.
Auf beamten-infoportal.de
lässt sich ein Vergleich der Leistungen durchführen
und der beste Tarif auswählen.
Die
Vorteile des Beamtenstatus
Das
Beamtenverhältnis bietet hohe Sicherheiten,
denn es besteht auf Lebenszeit. Eine Kündigung
ist so gut wie nicht möglich. Auch muss die
verbeamtete Person keine Sozialversicherungsbeiträge
einzahlen und bezieht im Vergleich zu normal Angestellten
ein besseres Einkommen. Staatsdiener haben weiterhin
Anspruch auf Auszeiten und erhalten einen Familienzuschlag,
wenn sie Kinder haben. Im Ruhestand genießen
pensionierte Beamte diverse Begünstigungen.
Die Pension liegt über der Rente eines Angestellten,
der in einer vergleichbaren Position gearbeitet
hat.
Pflichten
eines Staatsdieners
Beamte
im öffentlichen Dienst haben Verpflichtungen.
Sie sind an die Weisungen des Vorgesetzten gebunden
und haben nicht die gleichen Rechte wie angestellte
Arbeitnehmer. Unter anderem ist es ihnen verboten,
zu streiken. Zudem dürfen sie während
des Dienstes nicht das Ansehen des Staates durch
politische Äußerungen oder Aktivitäten
beschädigen. Bewerber für den Staatsdienst
müssen in der Regel Deutsche sein. In einigen
Diensten reicht es aus, die Staatsangehörigkeit
eines EU-Landes zu besitzen.
Bewerbungstipps
für den öffentlichen Dienst
Wer
sich für eine Beamtenstelle bewerben möchte,
sollte sich gut vorbereiten, denn es ist nicht einfach,
eine Zusage zu bekommen. Wer hier Hilfe benötigt,
kann einen
Bewerbungsratgeber zurate ziehen oder ein Karriereseminar
zum Thema belegen. Grundlegende Voraussetzungen
sind gute Qualifikationen und Skills, die den Anforderungen
des öffentlichen Dienstes entsprechen und den
Prüfungen während der Probezeit standhalten.
Ein gelungenes Anschreiben ist das A und O. Um sich
von anderen Anwärtern abzuheben, sollten die
Bewerbungsvorlagen individuell gestaltet sein. Zudem
ist es sinnvoll, die Bewerbung dem Schreibstil des
öffentlichen Dienstes anzupassen.