Girokonten
für Berufsanfänger - worauf kommt es an?
Bargeldlos zahlen, die Miete einziehen lassen oder
einfach am Lastschriftverfahren teilnehmen –
ohne ein Girokonto unmöglich. Obwohl Mitte
des 20. Jahrhunderts noch unbekannt, ist das Girokonto
aus unserem Alltag inzwischen nicht mehr wegzudenken.
Laut Bundesbank
verwahrten deutsche Bankkunden allein im Jahr 2014
darauf mehr als 900 Mrd. Euro. Eine Zahl, welche
die Bedeutung des Kontos im Alltag heraushebt.
Ohne
eigenes Konto lässt sich am Alltag kaum noch
teilnehmen. Eine Tatsache, der sich auch Berufseinsteiger
stellen müssen. Und die von Auszubildenden,
Studenten oder Absolventen vor dem ersten Arbeitstag
einiges an Energie abverlangt. Denn Konto ist nicht
gleich Konto. Inzwischen arbeiten die Banken mit
ganz verschiedenen Modellen. Die Auswahl macht es
dem Laien nicht gerade einfach, richtige Entscheidungen
zu treffen. Worauf kommt es in der Praxis an?
Zahlungsverkehr:
Die Kosten niedrig halten
Wer
vor dem Einstieg ins Berufsleben steht, muss sich
mit vielen Veränderungen arrangieren. Dabei
geht es nicht nur um die neuen Herausforderungen
in der Ausbildung oder während des Studiums.
Berufseinsteiger stehen auch im Hinblick auf die
Lebenshaltung sehr oft vor vielen Herausforderungen
– denkt man beispielsweise an die eigene Wohnung
oder das eigene Auto. Wer seinen Lebensunterhalt
plötzlich selbst bestreiten muss, achtet auch
auf Kosten für das Girokonto. Grundsätzlich
tauchen hier zwei wichtige Entgeltposten auf:
Prinzipiell lassen sich einige Gebührenposten
vermeiden – wenn man mit offenen Augen nach
dem passenden Konto sucht. Wie sieht die Situation
im Detail aus?
Grundsätzlich ist einer der Hauptkostenfaktoren
für das Girokonto die Kontoführungsgebühr.
Diese wird zwar monatlich erhoben, Banken ziehen
die Kontogebühren meist aber nur quartalsweise
ein. Wo das Budget von Haus aus knapp ist, will
man nicht auch noch fürs Konto Geld bezahlen.
Viele Banken haben in der Vergangenheit Modelle
entwickelt, die auf Kontoführungsgebühren
verzichten.
Diese können unter anderem als
-
Junges
Konto
-
Azubi-Konto
usw.
geführt
werden. Hier ist die Zielgruppe meist klar definiert
– beispielsweise über das Alter. Verschiedene
Banken verzichten in einigen Kontomodellen grundsätzlich
auf die Kontoführungsgebühr. Letztere
werden oft online vertrieben.
Auf was sollte man noch achten? Generell ist ein
Blick in das Gebührenverzeichnis Pflicht. Letzteres
gibt Auskunft, inwiefern beispielsweise Einzelbuchungen
oder der mTAN-Versand Geld kostet.
Fast immer mit Gebühren verbunden ist übrigens:
Tipp:
Stellt die Bank das Konto wegen des Überschreitens
der Altersgrenze um, kann der Kostenschock drohen.
Hier sollte man unbedingt früh reagieren.
Ein Dispo für finanzielle Flexibilität
Je knapper das Budget, umso enger sitzt am Monatsende
der Gürtel. Leider bekommen gerade Berufseinsteiger
dies oft zu spüren. Wer nach finanzieller Flexibilität
sucht, bekommt seitens der Banken oft einen Dispokredit
angeboten. Hierbei handelt es sich um eine Kreditlinie,
die bei Bedarf beansprucht werden kann. Auf den
ersten Blick vorteilhaft, dürfen die Risiken
nicht unterschätzt werden. Hintergrund:
Im Vergleich zu einem klassischen Ratenkredit ist
der Dispo oft sehr teuer. Zwar haben Banken die
Zinssätze zuletzt nach unten angepasst, dennoch
darf man sich über die hohen Kosten für
die Rückzahlung nicht wundern. Hinzu kommt
ein weiteres Problem. Als Faustregel gilt, dass
die Höhe des Dispokredits ungefähr drei
Monatseinkommen entspricht.
Was kann im schlimmsten Fall passieren? Der Dispo
wird in Höhe knapp eines Monatsgehalts in Anspruch
genommen. Durch die Zinszahlungen rutscht der Berufseinsteiger
immer tiefer in die roten Zahlen, es setzt sich
eine Spirale in Gang. Grundsätzlich sollte
man den Dispo – sofern er eingeräumt
wird – wirklich nur als letzten Rettungsanker
in Betracht ziehen. Direktbanken bieten hierbei
übrigens oftmals bessere Konditionen als zahlreiche
Filialbanken.
Hinweis: Studierende ohne Einkommen
erhalten seitens der Banken sehr oft ein kostenloses
Konto. Leider gibt es hier häufig keinen Dispokredit
oder nur eine sehr geringe Kreditlinie.
Weitere
wichtige Merkmale – was gehört noch zum
Konto?
Die
Kosten fürs Girokonto sind nur ein Aspekt,
dem man sich widmen muss. Welche Kriterien hat das
Konto noch zu erfüllen? Prinzipiell sollte
eine unkomplizierte Bargeldverfügbarkeit gewährleistet
sein – entweder durch eine Bankkarte oder
ein Filialnetz. Augenmerk ist hier auf das Automatennetz
zu legen. Gut ausgebaut sind die Netze der:
-
Sparkassen
-
Raiffeisenbanken
-
Cash-Group
Das
CashPool-Netz gehört – mit nach eigenen
Angaben 3.000 Automaten - bundesweit zu den kleinsten
Automatennetzen. Ein ebenfalls sehr wichtiger Punkt
ist das Onlinebanking und dessen Sicherheitsstandard.
Wenigsten sollte das iTAN-Verfahren drin sein, besser
ist die Variante mTAN. Noch mehr Sicherheit versprechen
die TAN-Verfahren mit Generator. Diese verursachen
allerdings auch zusätzliche Kosten.
Weitere interessante Leistungsmerkmale im Überblick:
Wichtig: Die Kreditkarte wird
heute gern zum Konto angeboten. Diese Option kann
man mitnehmen, man sollte sich aber zuerst immer
auf die Grundfunktionen konzentrieren.
Ein
gutes Girokonto finden – ein Vergleich macht
es möglich
Grundsätzlich sollten Berufseinsteiger vor
der Entscheidung für ein bestimmtes Konto zunächst
die Konditionen der Angebote checken. Für die
Konten der Direktbanken funktioniert dies heute
sehr einfach über einen Girokontovergleich,
wie er zum Beispiel auf geldrat.de
zur Verfügung gestellt wird. So lassen sich
ganz schnelle folgende Aspekte prüfen:
Fazit:
Ohne Konto kommen Berufseinsteiger nicht weit
Bargeld wird immer mehr zurückgedrängt.
Mit der zunehmenden Bedeutung von Buchgeld wird
auch das Konto wichtiger. Gerade als Berufseinsteiger
braucht man es für die Einzahlung des Gehalts
oder Ausgaben wie Miete, Lebensmittel und so weiter.
Seitens der Banken werden inzwischen ganz unterschiedliche
Modelle angeboten. Einige Berufseinsteiger nutzen
noch das Junge-Generationen-Konto. In anderen Fällen
wird man zügig zur Kasse gebeten. Es zahlt
sich unterm Strich aus, mit dem Berufseinstieg auch
den Kontowechsel ins Auge zu fassen. Damit sich
das Ganze lohnt, ist an dieser Stelle Augenmaß
gefragt. Ein genauer Blick auf die Konditionen der
einzelnen Banken spart unter dem Strich durchaus
Geld.
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