Die Berufswahl ist eine Entscheidung fürs Leben.
Für die Entscheidung für einen Beruf in
der Altenpflege gilt das gleich doppelt. Denn das
eigene Leben ist davon ebenso betroffen, wie das
Leben vieler Menschen, die pflegebedürftig
sind. Das Berufsbild Altenpfleger/in beinhaltet
die Arbeit an und mit Menschen.
Die
medizinische Versorgung von Pflegeempfängern
steht hier ebenso im Fokus, wie die Betreuung und
hauswirtschaftliche Unterstützung. Für
diesen Beruf ist eine Freude am Umgang mit Menschen
ebenso eine gute Voraussetzung, wie Empathie und
die Fähigkeit, sich von den Schicksalen anderer
abgrenzen zu können.
Was
macht der Altenpfleger?
Die
Pflegetätigkeiten werden in Grund- und Behandlungspflege
unterteilt. In der Grundpflege ist alles eingeschlossen,
was die Körperpflege und Hygiene angeht. Die
Behandlungspflege beinhaltet die Gabe von Medikamenten,
aber auch das Wechseln von Verbänden und umsetzen
der ärztlichen Verordnungen von der Rheumasalbe
bis zur Insulinspritze.
Die
Pflegedokumentation gehört ebenfalls zu den
wichtigsten Aufgaben
des Altenpflegers/ der Altenpflegerin. Kommt
es zu Problemen in der Pflege, wird die Dokumentation
wie ein Beweisstück zur Klärung herangezogen.
Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt, sind daher zwei
Eigenschaften, die ein Altenpfleger mitbringen sollte.
Der
Pflegeberuf hat sich vor allem in den letzten Jahren
noch einmal stark verändert, woran im Wesentlichen
das Pflegeweiterentwicklungsgesetz (in Kraft getreten
2008) beteiligt ist. Die Bedeutung der Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben und des Erhalts der
Lebensqualität in puncto Freizeitgestaltung,
Selbstversorgung und sozialem Umfeld, wurde erkannt
und an eine extra dafür zu qualifizierende
Beschäftigungsgruppe übertragen. Personen
mit eingeschränkten Alltagskompetenzen haben
somit einen Rechtsanspruch auf zusätzliche
Angebote zum Erhalt, je nach Krankheitsbild aber
auch zur Verbesserung, ihrer verbliebenen Fähigkeiten.
Diese werden durch die sogenannten „Zusätzlichen
Betreuungskräfte“ entwickelt und umgesetzt.
Doch auch Altenpfleger übernehmen hier einen
Teil der Aufgaben.
Je
nach Philosophie der Senioreneinrichtungen oder
der Pflegedienste, sind Wohnbereiche unterschiedlich
groß und die Ernährungskonzepte können
von der dezentralen Versorgung, bis hin zum Kochen
vor Ort reichen.
So
ist die Ausbildung geregelt
Das
Jahr 2021 brachte durch das
Pflegeberufereformgesetz verschiedene Neuerungen
in der Ausbildung von Altenpflegern mit. Die Ausbildungsinhalte
wurden neu organisiert und teilweise mit denen der
Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengelegt.
Ist die Entscheidung für die Fachrichtung der
Altenpflege gefallen, so werden die benötigten
Spezialkenntnisse erst im dritten Ausbildungsjahr
vermittelt.
Nach
zwei Jahren sind die Ausgebildeten dann Pflegefachfrauen/-männer,
was als neues Berufsbild geschaffen wurde und damit
die frühere zweijährige Ausbildung in
der Altenpflege ablöst. Der Vorteil ist hier
im flexibleren Gestalten der Karriere zu sehen.
Durch die Zusammenlegung, öffnen sich den Pflegefachleuten
sehr viel mehr mögliche Einsatzbereiche.
Diese
sogenannte generalistische
Ausbildung setzt mindestens einen Realschulabschluss
voraus. Ausbildungsinteressierte mit einem Hauptschulabschluss,
können diese Ausbildung allerdings ebenfalls
absolvieren, wenn sie im Vorfeld eine Pflegefachschule
besuchen und die einjährige Ausbildung zum
Altenpflegehelfer oder eine Fortbildung zum Pflegeassistenten
voran stellen.
Was
sich im Wesentlichen nicht geändert hat, ist
die Erlangung von Teilabschlüssen im Verlauf
der Ausbildung. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine
dreijährige Dauer der Ausbildung zum Altenpfleger.
Mit den Zwischenzielen des Altenpflegehelfers und
der Pflegefachleute, erlangen die Auszubildenden
bereits berufliche Nachweise, die in anderen Ausbildungsberufen
nur selten angeboten werden. Kommt es aus Gründen
wie Krankheit oder Veränderung der persönlichen
Situation, zu einem späten Abbruch der Ausbildung,
stehen die Auszubildenden nicht komplett ohne Abschlüsse
da und können in der Regel auch an diesen Ausbildungsständen
anknüpfen, wenn sie sich entschließen,
die Ausbildung zu einem späteren Zeitpunkt
fortzusetzen.
Welche
Schulfächer stehen für die Altenpflegeausbildung
im Fokus?
Neben
Ethik und Deutsch sind für die Pflegeausbildung
die Naturwissenschaften besonders wichtig. Die Ethiknote
wird deshalb betrachtet, weil sich Ausbildungseinrichtungen
über allgemeine Interessen der Bewerber, für
die Menschen und Menschlichkeit informieren möchten.
Für diesen Beruf ist es wichtig, ein gesundes
Menschenbild zu haben und bestimmte Werte und Regeln
im Miteinander anzuerkennen und anzuwenden. Deutsch
ist hierzulande die Sprache in denen die Ausbildungsinhalte
vermittelt werden. Ausreichende Sprachkenntnisse
sind daher zwingend erforderlich, um Anordnungen
von Vorgesetzten, Mitteilungen der Pflegeempfänger
und natürlich die Ausbildungsinhalte verstehen
und korrekt umsetzen zu können. Pflegefehler,
die auf sprachlichen Problemen basieren, können
zu Entscheidungen zwischen Leben und Tod werden.
Das Sprachverständnis wird hier in der Regel
mehr betrachtet, wie die Rechtschreibung oder schriftliche
Ausdruck. Der Einfachheit halber wird in der Dokumentation
ohnehin mit vorgefertigten Dokumenten gearbeitet.
Chemie,
Biologie und Mathematik sind in den
Ausbildungsinhalten zur Pflegefachkraft immer
wieder gefragt. Ob es Krankheitsbilder, die Kreisläufe
im menschlichen Körper oder Mengenberechnungen
bei der Arzneidosierung sind, hier kommt es auf
gute Vorkenntnisse an.
Welche
Karrieremöglichkeiten bietet die Altenpflege?
Nach
den ersten zwei Jahren, kann die Karriere bereits
zum ersten Mal zielgerichtet beeinflusst werden.
Bis hierhin wurden viele Praxiseinsätze absolviert,
die vielleicht noch interessantere Pflegebereiche
aufgezeigt haben und die Wahl fürs dritte Jahr,
kann hier jetzt noch auf die Krankenpflege gelenkt
werden.
Ist die Entscheidung für die Altenpflege gefallen,
so öffnen sich nach dem Examen viele Türen.
Seniorenheime, Tageseinrichtungen, mobile Pflegedienste,
Rehakliniken und geriatrische Krankenhäuser
sind mögliche Einsatzbereiche. Mit verschiedenen
Fortbildungen können sowohl fachlich neue Wege
eingeschlagen, wie auch Führungsrollen übernommen
werden.
Fachlich
gibt es, bezogen auf spezielle Alterskrankheiten
und deren Behandlungsbedarfen beispielsweise Fortbildungen
im Wundmanagement, in der Diabetesberatung oder
in der allgemeinen Pflegeberatung. Für die
Leitungsfunktionen sind aufbauende Fortbildungen
wie Wohnbereichs- oder Heimleitung möglich.
Zudem bietet das Qualitätsmanagement viele
Sparten, die geschulte offiziell beauftragte Mitarbeiter
voraussetzen. Vom Brandschutz- bis zum Hygienebeauftragten
ist das Feld hier breit und für alle Interessen
etwas dabei.
Es gibt mehr offene Stellen als Bewerber. Auch das
ist ein Argument, das für die Wahl dieses Berufsbildes
spricht.
Die
Pflegeberufe sind nach wie vor mit großen
physischen und psychischen Belastungen verbunden,
die nicht jeder bis zum Renteneintrittsalter durchhalten
kann. Tritt der Fall ein, so lassen sich viele berufsverwandte
Tätigkeiten finden, die eine Beschäftigung
ermöglichen, ohne dass so enorme Anstrengungen
zu bewältigen sind. Der Verkauf von Sanitätsbedarf
sei hier stellvertretend genannt.
Der
Reiz des Berufsbildes
Der
Beruf Altenpfleger ist so vielseitig in den Einsatzmöglichkeiten,
den Tätigkeiten und auch in den Anforderungen.
Es gibt spannende neue Pflegekonzepte, die weg führen
von großen Seniorenheimen. Demenzgruppen auf
dem Bauernhof oder Wohnen gegen Hilfe, sind inzwischen
gängige Wohnformen.
Sehr bereichernd, ist das Zusammentreffen mit vielen
Menschen. Kollegen aus verschiedenen Altersgruppen
und Nationen, Ärzte, Bewohner, Angehörige
und Ehrenamtliche – alle bringen Leben und
Eindrücke mit, die das eigene Leben mit gestalten
und wertvoll machen. Und an dieser Stelle ist das
dankbare Lächeln eines Senioren natürlich
nicht zu vergessen.
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